Erfahrungsbericht vom 11. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft vom 29.09. – 01.10. in Mülheim an der Ruhr

Irgendwie anstrengend, aber ein unvergessliches Erlebnis

Es fand der erste Deutsche Alzheimer Kongress seit vier Jahren statt; darauf waren wir sehr gespannt. Der Ort, Mülheim an der Ruhr, war für uns dahingehend praktisch, weil man nicht weit vom Kreis Viersen/ Krefeld entfernt war und nach der Veranstaltung wieder nach Hause fahren konnte. Die Kollegen vom Haus Bodelschwingh, darunter auch Anja Langer und Katrin Leonhardt, die auch bei unserem NRW-Wochenende geholfen hatten, waren zahlreich erschienen und konnten neben einigen interessanten Beiträgen ebenso unseren Vortrag live miterleben.

Dirk Bahnen und Beate Thyßen-Eckhardt

Zugegeben: auch wenn man schon viele Vorträge halten durfte, so war es für uns schon etwas Besonderes, dass man uns, neben hunderten von Mitbewerbern, die Möglichkeit gegeben hat, von unseren Hüttenwochenenden zu berichten. Ein wenig Aufregung und „Lampenfieber“ waren schon dabei und die Hoffnung, dass alles funktionieren sollte beim Abspielen der Filmsequenzen in unserer Präsentation.

Die beiden Tage, die wir besuchten, waren randvoll gefüllt mit Informationen und interessanten Vorträgen. Das Motto der Veranstaltung „Neue Wege wagen“ wurde in sehr wissenschaftlichen aber auch in Erfahrungsberichten immer wieder aufgegriffen. Wir hörten Prof. Hirsch zum Thema Trauma und Selbsterhaltung, das SET-Konzept wurde vorgestellt, es wurde über die Reduktion von Medikamenten diskutiert und über den Einsatz von neuen Medien, um eine Öffentlichkeit herzustellen. Eine junge Krankenpflegerin hat sehr eindrucksvoll Gedichte über Demenz und über ihren Beruf vorgetragen und auch Betroffene kamen zu Wort. Wir konnten leider nur einen kleinen Ausschnitt des Programms besuchen, da viele Veranstaltungen gleichzeitig liefen.

Außerhalb der Vorträge kam man an den verschiedenen Informationsständen ins Gespräch, tauschte Erfahrungen und Kontaktdaten aus.

Am Freitag um 16.00 Uhr war es dann soweit, wir wurden auf die Bühne des Theatersaals beordert. Das Symposium „seltene Demenzerkrankungen“ wurde von Frau Saxl-Reisen moderiert, die uns auch sehr warmherzig begrüßte. Wir hatten zwanzig Minuten Zeit, um die bisher sechs veranstalteten Hüttenwochenenden vorzustellen und eigentlich bestanden keine Zweifel mehr, dass wir „das Ding gut über die Bühne bekommen würden“. Oft haben wir den Vortrag mit der Stoppuhr eingeübt und das gab uns letztendlich doch ein gutes und sicheres Gefühl. Die etwa 250 Zuschauer hörten uns interessiert zu und es gab sogar Zwischenapplaus. Dass wir einfach diese Freizeitwochenenden gestalten, ohne dass wir therapeutisch wirksam sind und dass wir dies auch noch ehrenamtlich machen, brachte uns Zuspruch und auch Anerkennung ein. Nach uns referierte Sarah Straub zum Ulmer FTD-Versorgungsnetz und schließlich die Buchautorin Gudrun Schaade zur Korsakow-Demenz. Im Nachgang sprachen uns viele Menschen ihren Respekt aus und bekundeten Interesse dieses Projekt auch in ihre Region zu übertragen. Für uns ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, die Menschen über unser Programm zu informieren und zu zeigen, dass es durchaus möglich ist, Beschäftigungsangebote für Menschen mit FTD und deren Angehörigen zu schaffen. Man muss es einfach nur machen.

Die Kollegen vom Haus Bodelschwingh haben einige Anreize bekommen und einige neue Ideen mit nach Hause genommen. Kongresse und Fortbildungen zum Thema Demenz sind wichtig, geben neue Impulse und zeigen auch auf, dass man schon einige sehr gute und wichtige Dinge in seiner Einrichtung umsetzt. So kommt unsere Betreuungsgruppe dem SET Konzept sehr nahe und darauf kann man ebenso stolz sein, wie auf unsere bestehende Bewegungsangebote in der Woche, wie das Kegeln, das Kraft- und Balance-Training mit Martin Güntert, die wichtig sind, denn ein Symposium fand zum Thema Sport und Aktivierung statt.

Martin Güntert testet und erlebt auditive Stimulation

In zwei Jahren findet der nächste Alzheimer Kongress statt und bis dahin hoffen wir, dass wir die Möglichkeit bekommen, weitere Fortbildungen und Veranstaltungen besuchen zu können.

Beate Thyßen-Eckhardt

Weitere Informationen zum FTD-Hüttenwochenende: ftd-dasprogramm.de